Krise in der Ukraine USA erwägen Waffenlieferungen

Man kann´s auch anders ausdrücken –
das Desaster einer EU/Usa-Politik
nach der Wende/Gorbi –
schreitet fort – und
ist´s auch Wahnsinn
hat es doch Methode.

@KARLM Tja – was für ein Korea 2.0-Markt
und für die Anschlußverwendung singt
Otis Redding Sittin in the dock of the bay

Gutachten über Schiedsgerichte TTIP verstößt gegen Grundgesetz – Julia Maria Amberger

Der frühere Verfassungsrichter Broß hält Schiedsgerichte in den Freihandelsabkommen für verfassungswidrig. Völkerrechtler widersprechen ihm.

BERLIN taz | Schiedsgerichte, wie sie in den Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada und TTIP mit den USA vorgesehen sind, verstoßen gegen das Grundgesetz und kollidieren mit Prinzipien des Völkerrechts. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des früheren Verfassungsrichters Siegfried Broß im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, die am Montag vorgestellt wurde.

„Deutschland und die EU dürfen keine Abkommen abschließen, die Klauseln über den Investorenschutz und Schiedsgerichte enthalten“, fordert Broß, der bis 2010 Richter am Bundesverfassungsgericht war. Daran ändere sich auch nichts, wenn die EU-Kommission die umstrittene Klausel überarbeiten will. „Die einzige rechtskonforme Alternative könnten staatlich besetzte Schiedsgerichte sein“, sagt er.

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Seiner Analyse zufolge kollidieren die geplanten Regelungen an folgenden Punkten: Erstens verletze die umstrittene Investorenschutzklausel das Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip. Denn nach deutschem Verfassungsrecht dürften allein ordentliche Gerichte über Klagen gegen Staaten entscheiden.

Zweitens schließe auch das Völkerrecht Klagen von Unternehmen gegen Staaten vor privaten Schiedsgerichten aus – Privatpersonen und Unternehmen seien „nur mittelbar über den jeweiligen Heimatstaat am Völkerrechtsverkehr beteiligt oder betroffen“, heißt es dort.

Autonome Rechtsordnung
Drittens warnt Broß davor, dass Schiedsgerichte eine autonome Rechtsordnung schaffen, deren Urteile „parlamentarische Mitwirkung und Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts“ unterliefen. Zudem kritisiert er in der Studie, dass die Prozesse von Schiedsgerichten und in vielen Fällen sogar die Schiedssprüche geheim seien: „Öffentliche Verhandlungen gehören zu den elementaren Qualitäten rechtsstaatlicher Gerichtsverfahren“, sagt Broß.

Deshalb müsse jetzt ein ständiges Gericht gebildet werden, bei dem parlamentarisch legitimierte Richter über Streitigkeiten zwischen Privatpersonen oder Unternehmen und Staaten entscheiden. Indem man die Zuständigkeit klar festlege, könne man so auch verhindern, dass Urteile auf Grundlage von Investitionsschutzabkommen mit EU-Regeln kollidieren.

Angesichts der Studie stellt sich die Frage, warum der Europäische Gerichtshof noch nicht Stellung bezogen hat – wo doch die EU das umstrittene Kapitel in 3.000 derartige Verträge geschrieben hat, allein Deutschland hat mit 130 Staaten Investorenschutzabkommen abgeschlossen.

Laut Broß hätten in den letzten Jahren vor allem Juristen, die in Schiedsverfahren involviert sind, über ebendiese geforscht. „Über Jahrzehnte hinweg hat sich so ein interessiertes Umfeld zugunsten der privaten Schiedsgerichte entwickelt“, sagt er. Erst aufgrund von Bürgerinitiativen sei eine wissenschaftliche Debatte in Gang gekommen. So kam etwa eine von Attac in Auftrag gegebene Studie des Völkerrechtlers Andreas Fischer-Lescano vom Oktober 2014 zu dem Ergebnis, dass Ceta gegen das Grundgesetz verstoße.

Widerspruch von anderen Seiten
Stephan Schill vom Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht in Heidelberg ist da anderer Meinung. Im September 2014 kam er in einem Gutachten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums zu dem Ergebnis, dass die Klauseln zum Investorenschutz in Ceta gar nicht so problematisch seien, da sie ausländischen Investoren einen weniger umfassenden Schutz als bisher das deutsche Recht bieten.

„Zwar ist es tatsächlich verfassungsrechtlich problematisch, wenn Schiedsverfahren intransparent durchgeführt würden“, sagt Schill, der auf der Schlichterliste der internationalen Schiedsstelle der Weltbank geführt wird. Es sei aber vom Grundgesetz gedeckt, dass Deutschland in völkerrechtlichen Verträgen Kompetenzen abgibt. Die Verfassung dürfe dadurch jedoch nicht in ihrem Kern ausgehöhlt werden.
http://www.taz.de/Gutachten-ueber-Schiedsgerichte/!153114/

Zum 125. Geburtstag von Kurt Tucholsky „Heitere Schizophrenie“ – Peter Kohl

Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss RheinsbergMit Witz, Verstand und Satire: Kurt Tucholsky benannte die Fehler der Weimarer Republik und wetterte gegen Militarismus und Untertanengeist.

Der kleene dicke Berliner, der den Hitler mit der Schreibmaschine aufhalten wollte – Erich Kästner

Der mit seinen Sudelbüchern zeigte wie das geht mit dem unfrisierten Geist und Verstand; in dessen Ausgabe mehr Zettel stecken und Eselsohren sind als die Bände Seiten haben; dessen Ratschläge an den Angeklagten  leider bis heute Gültigkeit behalten haben – sowie über die Forderung “ hört auf Rumzuspychologisieren – den Strafanspruch auf den Gesellschaftsschutz beschränkt sehen wollte.
Dessen Couplets & Gedichte schlicht Legende sind.
Der grandiose Stilist, einschließlich seiner Forderung auch und gerade an Journalisten – an einer Seite Prosa arbeiten wie an einer Säule – so siehste aus; – bis hin zu der nüchteren Einschätzung der Beschränkheit eines Carl von Ossietzky bei aller klaren Solidarität;
sein spöttische Nach- und Weitsicht für die Jugend gerade der Davongekommenen in den 20er – laßt sie doch ihren Weichfraß fressen.

ff

Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. – ok –
mit F.K.Waechter – NÖ WIESO!

ff

Sein konsequenter Antimilitarismus
– Verdun – mag reichen
(wobei es das Geheimnis von Peter Kohl bleiben wird, was sein Raunen „seine aus dem zeitgeschichtlichen Zusammenhang gerissene Feststellung „Soldaten sind Mörder“ denn meinen soll); dargetan so vielfältig – wie von niemandem sonst in seiner Generation;
einschließlich aber auch – Dürfen darf man alles – als Zuschreibung der eigenen Verantwortung – und nichts anderem.

kurz – „…Vieles von dem, was er vor allem als Journalist geschrieben hat, ist nur zu verstehen vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der Weimarer Republik…“ –
das mit Verlaub teile ich in keiner Weise;
beispielhaft sei auf “ Die kleinen Parlamente “ hingewiesen und eine scharfsinnigere, noch heute gültige Geißelung der Liberalen – wie sie sich gerade die Tage wieder zelebriert hat – als in – Die Einführung der Prügelstrafe kenne ich nicht.

Sieht man einmal von dem deutlich anders gestrickten Sebastian Haffner ab, sehe ich keinen Schriftsteller und Journalisten eines solchen Formats – gar in BRD~> ’schland sein Wesen treiben; der in der Lage wäre so hellsichtig bis in die Jetztzeit Schatten zu werfen;
daß dagegen Kurt Tucholsky in der  taz & so hier unterschätzt wird – wundert und erstaunt mich nicht.

Was ihm trotz anderer Einsicht – es kann nicht sein – daß Tante Minchen über den Nachlaß von Goethe befindet –
ist ihm nicht erspart geblieben – auch unter tatkräftiger Mithilfe von wannabe Fritz Raddatz – leider.

Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. – ok –
mit F.K.Waechter – NÖ WIESO!

——–
@Achterhoeker

Vielleicht sollte man in der Tat sich darauf beschränken die literarische Leistung auf seine sprachliche Qualität hin zu untersuchen. Die politischen Aussagen haben ihre Gültigkeit behalten. Da kann der Deutsche aber ganz besonders stolz drauf sein.

Seine Sprache ist nicht nur in unserem Sinne „modern“, sondern jedes Wort ist abgewogen und auf seine politische Schlagkraft geprüft worden. Ein Alfred Rosenberg, der heute einen festen Platz in der CSU hätte, forderte bereits vor 1933 Kurt Tucholsky „… an einer soliden Laterne aufzuhängen!“

Das holten dann die Allierten nach den Nürnberger Prozessen nach und hängten den Nazi-Ideologen Gottseidank an einem Galgen auf. Er wäre sonst wenig später in der BRD wieder zu Amt und Ehren gekommen.

Kurt Tucholsky jedoch wurde nur noch als unterhaltsamer Schriftsteller mit Verfilmungen auf dem typischen Niveau der Fünfziger-Jahre-Kineastik dem Publikum präsentiert.

Auch beherrschte er wie kaum ein Zweiter das korrekte Berlinerisch. Ihm verdanken wir das erzählende Futur und einen der berühmtesten Sätze, die den Sozis äußerst schmerzhaft in den Ohren klingen: „Ick bin ja bei Lichte besehn een alter jeiebter Sossialdemokrat. Sehn Se mal, mein Vater war aktiver Unteroffissier – da liecht Disseplin inne Familje. …Ik werde die Pachtei wahrscheinlich wählen. Man weiß jenau, man tut wat for die Revoluzzion, aber man weiß auch janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich!“

Der Mindestlohn ist wieder ein aktuelles Beispiel dafür.

LOWANDORDER
@ACHTERHOEKER Danke – fein gesagt –

was er luzide über Derivate a Bank zu Papier brachte –
Hartz-IV – Aktie statt Rente – Riester-Rente et al läßt grüßen –
unerreicht –  wie der Rest – die Besprechungen –
die politischen Beschreibungen- ohne Lamoryanz –
ohne Beispiel.

http://www.taz.de/Zum-125.-Geburtstag-von-Kurt-Tucholsky/!5024399/

Die „SZ“ schließt ihre Kommentarfunktion – Jan Jasper Kosok

Frontalunterricht Die Süddeutsche Zeitung will in Zukunft auf ihrem Online-Angebot „direkter“ kommunizieren. Für den Leser heißt das: nur gucken, nicht anfassen —>
https://www.freitag.de/autoren/jan-jasper-kosok/die-sz-schliesst-ihre-kommentarfunktion
Dieser Beitrag erschien in
Ausgabe 37/14

You cant have the cake and eat the cake – Journalisten/Zeitungen bedienen sich des Netzes – in Form von e-papers – wollen aber wie bisher in der Papierausgabe weiter alles in der Hand behalten. Letzteres funzt nicht – da das Netz offen ist – ; eine „Zensur“ nicht kennt. Es herrscht wie hier schon angeführt – Meinungsfreiheit iS von Art 5 GG. Woher also – statt weiterscrollen – das Ansinnen – zu Schreddern, in welcher Form auch immer? The arroganz of power – ist des Rätsels Lösung – Journalisten, die gewöhnlich allenfalls 2mm tiefer als die User/Leser pflügen – halten sich für die Berufeneren. Das Befeuert die soziologische Grundeinsicht – das Systeme (Bahn, Schulen, Unis, Zeitungen … usw usf) prima ohne die ohnehin störenden (Be)nutzer auskommen; ja diese gern elemenieren wollen. Dies um so mehr – als eine nicht erhebliche Zahl von Nutzern – häufig berufs/sach-bedingt – mehr drauf haben, als die Journalisten selbst*. Das zu akzeptieren fällt nicht leicht und so wird über fehlenden Mehrwert – was immer das sein mag – und die Menge der scheinbar inakzeptablen Beträge schwadroniert. Kurz – die Journaille will die Vorteile des Netzes nutzen – aber nicht die Konsequenzen akzeptieren; das solches mit Arbeit verbunden ist – so what. Aber hört auf Stacheldraht in Schmierseife zu verpacken – den SZ-wie den FAZ-Leuten paßt die ganze Richtung nicht – der Rest ist für die Galerie;-) * ich rede da nicht wie der Blinde von der Farbe – eine auch über die Jahre gelegentlich gelesene Edelfeder ließ mal coram publico auf einer Tagung scheinbar altersweise eine mit vielen Beispielen gespickte Philippika auf ein ganzes System und seine Betreiber los -; es endete zum allgemeinen Entsetzen auch der Gutwilligsten in einem Fiasko – für ihn. Er hatte ganz überwiegend das meiste nicht verstanden und so waren dementsprechend seine Schlüsse – ein Schuß in den Ofen. & ich glaube, daß das kein Einzelfall ist – sondern für viele (Berufs)felder gilt – wie auch anders, wenn frauman sich dorten halt nicht nur kursorisch damit beschäftigt; und Meinungen – Meinungen über Wirklichkeiten gibt es naturgemäß unendlich viele ( ~H.Hesse;/)

@TAO TREVELLER

„Meinungen über Wirklichkeiten gibt es naturgemäß unendlich viele ( ~H.Hesse;/)“

Wenn Sie nicht dagegen haben, werde ich dieses Hesse-Zitat als mein neues Motto verwenden.
Die Journalisten haben, „wie“ wir alle, noch einen langen Lernprozess vor sich.
Ich sehe es auch so, dass viele Nutzerbeitraege mehr Substanz und Witz haben, als diejenigen der Hausredakterure – obschon naturgemaess auch sehr viel mehr Unbrauchbares dabei ist.
Jedenfalls sinken die Hausredakteure in der Tat irgendwo ins Mittelfeld ab. Was auch an den Themen liegt, die sie bearbeiten. Selten setzen sie Massstaebe oder wirken inspirierend.

@TAO TRAVELLER 😉 ok – aber das ~ soll zeigen – paraphrasiert:/)
also aus dem Kopp –
Meng Hsiä „es gibt die Wirklichkeit – das ist nicht zu bezweifeln
aber Wahrheiten – also Meinungen über die Wirklichkeit gibt es unendlich viele“
also hier wird frauman sicher fündig  –http://www.hhesse.de/media/files/01_china.pdf
(sorry – bin halt’n fauler Sack;)
alles wunderbar vertont by Peter Hamel Hesse Between
http://m.youtube.com/watch?v=LWIcw6uxVYo
so long;<)

 

 

 

 

Schlagloch Schriftstellerappell Defätisten und Sektierer – Ilija Trojanow

Illustration AusspähungDer Schriftstelleraufruf gegen die Überwachungspraktiken der Geheimdienste hat einige empört. Das sagt mehr über ihre geistige Haltung, als über das Schreiben.

„…Literaturkritiker einer führenden deutschen Tageszeitung…“
Das gibt’s wirklich? – beides und zusammen? – da schau her.
Und Feministinnen – wie immer!? Klar – leider.
Egal – nochmals allen Dank für euren Schritt. Abie Nathan – grad via Film eindrucksvoll präsent – hat die Latte doch genau dahin gelegt; let’s do it – wer, wenn nicht wir – ? jetzt – bis hin zum Beckett’schen –

IMMER BESSER SCHEITERN

und ja – das wollen die Herrschenden doch bezwecken, daß wir die Waffen ergeben strecken; die Achseln zucken! aber schon Volkers Mund wußte:
man werfe keine Flinte ins Korn, so man nicht eine bessere hätte; und schön – die Citoyens dieser Welt lernen zunehmend, nicht auf den großen Streit, sondern auf jede sich bietende Gelegenheit zu wetten und sie möglichst wahrzunehmen. So auch in dieser Form.

Und die selbstgefälligen Profis und Bescheidwisser sollten sich ein Beispiel an – mir näherliegend – Albert Einstein nehmen.

Die Edward Tellers, Werner Heisenbergs, et al., die Klingsors dieser Welt
haben genug Unheil angerichtet und sind heute nach Silikon Valley und NSA-town umgezogen und brauchen auf’s Maul.
„Democray will come to the U.S.A.“ – Leonard Cohen – und noch jedes Menschen- und Bürgerrecht mußte den Herrschenden abgetrotzt werden – warum sollte das heute und zukünftig anders sein!?

Erst wenn die jetzigen digitalen Ausforsch-Praktiken – (wie einst von Stasi und CIA mittels Langröhrentechnik zweier Erfinder des 1000jährigen) ja wenn auch diese heutigen Praktiken via Gesetze und internationale Abkommen kriminalisiert sind, ist ein erster Schritt gelungen:

WIR ALLE VERLANGEN ANTI-ABHÖRGARANTIEN
ALS MENSCHEN- UND BÜRGERRECHT WIE UNSERE
GROKOFANTIN

sorry – aber so viel Gleichheit verlangt schon jetzt unser Grundgesetz –
dank dessen Mütter und Väter; dahinter und hinter diese darf es kein Zurück geben.

Und FDJ-Angie, KGB-Putin, NSA-Obama et al. den demütig-einsichtigen Satz von Simon Peres parphrasierend ins Stammbuch:
“ ..wir sind euch nicht voraus – nein, ihr seid Jahre hinter uns zurück..“
http://www.taz.de/!130544/

 

 

Mythos Deutschlandachter Ratzeburger Armkraft – Jens Uthoff

Rudertrainer Karl AdamIn den Sechzigern wurde der Männer-Achter zum deutschen Mythosboot. Hinter dem Erfolg steckte ein Trainer mit revolutionären Methoden.

Hagelstange? Hagelstange?
Genau:“ Vier Birken im Wind“ – Gedichtinterpretation;
dafür gab´s von Frau Fünfeck ne fünf – klar.

Und hier schon wieder so ein unsäglicher Stuß.
“ Kein Oben, kein Unten. Kein Egoismus..(hä? geht´s noch)..usw.
Wie man in Hamburg so sagt: „… de weet vonne Steenstroot nix aff.“ und ..“wohl mit dem Klammerbeutel gepudert.“

Maening hat da ja erhellendes zum Sozialverhalten im Kader gesagt und das war zu Ratzeburger Hochzeiten nicht anders: nur mühsam verhinderte Schlägereien unter der Dusche;
die vergiftete Stimmung bei den Ausscheidungstests (Skiff/Zweier-ohne) usw.

Und ausgerechnet der „Dünnmann“ Hans Lenk – der sich hinter den Schepke-Brüdern oder Karl-Heinz Hopp zweimal ausziehen konnte und die ihn das spüren ließen, singt das hohe Lied vom Mythos.
Da ist zwar was dran, erklärt aber wahrlich nicht alles.
Wie die Untersuchungen von Ogilvie/Tutko an 20.000 US-Sportlern zeigen:“If you want to build charakter, try something else.“

„Der Achter…gilt beim Rudern als Königsdisziplin..“
Ja, aber nicht bei den Ruderern mit Kenne.
Rudertechnisch weit anspruchsvoller sind nämlich die ungesteuerten Bootsklassen: Zweier- und Vierer-ohne – Riemen wie Skull -; am härtesten der Einer und der Zweier-mit.
Wer z.B. einmal den Vierer-ohne von DHFK Leipzig hat über die Strecke hat brettern sehen – auch als Insider mit offenen Mund – weiß wovon ich rede.
So waren die Ditmarsen – der Kieler Block im Macon und Rom-Achter – im Vierer- ohne nur unwesentlich schneller, als im Vierer-mit.
Was zeigt, daß sie rudertechnisch nicht in der Lage waren im ungesteuerten Boot ihre Kraft voll auf den Löffel zu kriegen. Im Achter spielte das bei ihrer Bullenkraft keine nennenswerte Rolle.(„Da kannse drin Samba-Tanzen“).

Kalli Adam – auch schon mal Karl Arsch genannt – ein ungewöhnlicher Lehrer und Trainer? – fürwahr. Schon sein Studierzimmer war Legende (und Vorbild).
Im Fußball sein Schlachtruf: “ Greift die Dampfwalze an“ und – er war nicht nur Studentenboxweltmeister im Schwergewicht, sondern vor Ratzeburg auch Napola-Lehrer (für Spätgeborene: Nationalpolitische Erziehungsanstalt)
– wo erinner ich nicht mehr.
Da es mir beschieden war, mehrere dieser Sorte zu genießen, er war dennoch – nicht völlig frei von schwarzer Pädagogik – ein guter.

Aggression? aber Hallo! war unser Schlachruf doch:
“ Allah zerhack ihn, Mohammed begrab ihn“
(ob heute noch gebräuchlich? keine Ahnung)

Herr Tiersch (jetzt weiß ich, woher ich immer meinte, das Gesicht zu kennen, sein Vorgänger auch mein Steuermann) macht mit seinerm Start mit Vierzehn Jahren einen Wandel zu heute schön deutlich.
Martin Sauer hingegen ist 29 Jahre.
Weiland wurden Steuerleute liebevoll „Zementsäcke“ genannt und hatten allenfslls! zu schreien, aber nix zu sagen.
Seit etlichen Jahren amüsier ich mich darüber, daß – beginnend mit Bild ( ein Uffz der BW) da ein Hype um eine letztlich hart am Rande des Überflüssigen segelnde Figur gemacht wird.

Eine Ironie am Ende: Das zu Ratzeburger Hochzeiten favorisierte und von uns praktizierte Intervalltraining war für Rudern, einem Kraft/Ausdauersport das falsche Training (besser als gar kein Training – klar).
Der Landarzt van Aaken aus Waldniel hatte das schon Anfang der Fünfziger nachgewiesen. Erst die Erfolge der Schweiz, vor allem aber der DDR zwangen zum Umdenken Richtung Langstreckentraining.
Das tut der Leistung von Kalli keinen Abbruch, ging ihm aber doch schräg runter.
Ja, so ehrlich warste.

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Sorry, der schöne Spruch ist mir glatt durchgeflutscht: “ Wir sind ja noch jung.“
Ist wohl die Bewerbung des Steuermann Sauer für die Nachfolge von Klaus Seibert bei Angie!?
In Ritzbüttel hätte diese Sentenz eines Steurmanns nach Abebben des homerischen Gelächters für ein mehrfaches “ in den Bach fliegen“
beim nächsten Regattasieg gesorgt.
Ein Peter Niehusen ist mir da denn doch lieber; ein excellenter Steuermann, fernab solcher Sprüche – machte anschließend eine mehr als erfolgreiche
Ruderkarriere. So gehts halt auch.

Wenn schon´n Spruch, dann dieser : „Wo liecht´n dit egentlich – Ratzeburg?“
– „Also im Moment 5 Sekunden vor Balin, wa!? “

Den ganzen gesettelten Renomiervereinen der Großstädte eine vor den Latz – darum ging´s auch.
Und um die daraus resultierenden Funktionäre. Die den Schuß nicht gehört hatten und noch vom Kaiser-Vierer träumten.

Bis auf einen. Dr. Walter Wülfing ! Er ist die weitere conditio sine qua non.
Generalbevollmächtigter von Continental-Deutschland, gran segnieur und Präsident des Deutschen Ruderverbandes.
„Dr. Walter“ begriff, was da im Busch war, griff zu und räumte alle Widerstände beiseite.
Ohne Dr. Walter wär die Ratzeburger Erfolgsstory nicht so gelaufen.
Einen Ruderverein gab es nämlich noch gar nicht. Die Ruderriege der Lauenburgischen Gelehrtenschule Ratzeburg hatte nicht die erforderlichen
Startrechte. So wurde recht unförmlich und im Handumdrehen die Hälfte der Lehrer „Vereinsmeier“ (“ Freddie, du machst den Vorsitz“ – und Block machte) und die Siegesserie des RRC als long seller story konnte beginnen.
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ps Die Überschrift – bemüht!

Ich weiß, Mythen brauchen Legenden.
„Armkraft“ – aber wenn man schon eine Muskelgruppe, – kette ins Spiel bringen will – dann die Beinkraft.
Als Kalli die Boote und so auch die Rollschienen vermaß war im sofort klar: die kräftigste Muskulatur des Menschen wird gar nicht optimal auf die Kette gebracht!

So wurden die Rollschienen deutlich Richtung Stemmbrett verlängert und als Krafttraining Kniebeugen mit Hantel im Nacken – Kraftmaschinen baute später erstmals mein Bruder – eingeführt.
Zehnerserien mit 190 Pfund – die betroffenen Wirbel meckern heute noch vernehmlich.

Aber – ich weiß nicht über welchen Einerfahrer stand mal in der Zeitung: „Waden wie Papierkörbe und dazu passende Oberschenkel.“ Nich schön – aber schnell.
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@von Andreas v. Gropper:Der Artikel spiegelt sehr gut die hohe Emotionalität rund um den Deutschlandachter wieder. Ende Juli erscheint die erste umfassende Biografie Karl Adams mit der man noch tiefer in das Phänomen Deutschlandachter eintauchen kann.

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„Der Artikel spiegelt sehr gut die hohe Emotionalität rund um den Deutschlandachter wieder…“

als 69er (geboren) weiß er natürlich schwer Bescheid.
Jo, jo – bannig fixen Dutt bi de Klütenpann, kann liggers Kattenshiet in Düstern rüken.
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@HASELBACH(->reiss dich mal am Riemen! Etwas viel Paddel, lässt so jemand nicht redigieren?
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http://www.taz.de/Mythos-Deutschlandachter/!5089080/
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