Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Auch an Weihnachten darf sich die Leserschaft an einem Poem über Satiriker und das Fest erfreuen.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
Denn wenn es auch nur mäßig schneit,
Es naht die traute Weihnachtszeit;
Das freut nicht nur die Christenheit.
Es jauchzet und frohlockt auch er:
Der Spötter und Satiriker.
Er macht wie alle Jahre wieder
Mit Lust die Feierchristen nieder:
„Ihr Spießer, seht euch bloß mal an!
Ihr glaubt noch an den Weihnachtsmann!
Ans Christkind! Reflektiert doch mal!
Wem nützt denn das? Dem Kapital!
Das ist doch alles grundverkehrt!
Und kommerziell! Und sinnentleert!
Euch Christen soll der Teufel holen
Und eure Weihnachtsgans verkohlen!“
So wird zu schäumen er nicht matt;
Man druckt es im Satireblatt,
Und unser Mann denkt still bei sich:
„Was bin ich wieder lästerlich!“
Dann zündet er die Lichter an,
Verkleidet sich als Weihnachtsmann,
Geleitet so bei Kerzenschimmer
Die Lieben in das Weihnachtszimmer.
Er sieht die Augen seiner Kleinen,
Fängt unvermittelt an zu weinen
Und brummt nun voll Ergriffenheit:
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“
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Na & wir – bewundern wieder mal
Ein fein Dressurstück der Moral.
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& nix ergriffen->
Meine innerfamiliäre – öh WeihnachtsmannSozialisation –
Dauerte nur eine Wimpernschlag –
Als BombenDetonationen & -Alarm Gestähltes Kind – ließ ich mich
Wortlos auf alle Viere fallen – & Kam unter dem Bett erst wieder raus
Als die Pantoffeln von Opa Sipps ausse Kellerwohnung
Wieder wech waren – &
Selbiges – Versprochen – Sich nicht wiederholte.
So wars denn auch.