wisch & weg

Die Welt kann man nicht verändern, aber gewisse Sauereien kann man abstellen
Georg Simmel

E-Zeitungen & kommune oder – Die Erfindung des digitalen Knasts
Augstein/Walser-Verschnitt vs Linkes Portal (vulgo Der Freitag vs Die taz)

Eine Synopse & Fazit –
Freigeistiger Freitag toppt GutsherrfrauenartZensur du taz

Im Einzelnen – Was liegt an – Worum geht´s genau?
Im digitalen AngieNeuland – vulgo netz – haben die bundesweit eher betulich-verprömelten Paper-Zeitungen mit Leserbriefbeifang – sich e-paper in verschiedener Form nunja zugelegt; Naturellemente um dem Verfassungsauftrag als Vierte Gewalt auch digital nachzukommen; Aber auch ganz banal, weil chronisch unterfinanziert, um den dortigen Anzeigenmarkt nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Die Ergebnisse sind schwer unterschiedlich – bei manchen ist der Info-text kaum noch auffindbar. Klar ist aber – hier die private Macht der weitgehend hierarchisch strukturierten Zeitungswelt du paper – dort die egalitär-unfrisierte ubiquitäre digitale Welt, demokratisch-gleich qua Meinungsfreiheit ohne Zensur.

Das ficht die etablierte Zeitungswelt du paper einschließlich Presserat aber nicht an, die Nutzer – ndt. User – grundsätzlich so zu behandeln, wie den ihr bekannten Leserbriefbeifang. Was im Klartext bedeutet – daß die Leserbriefredaktionen sich grundsätzlich berechtigt fühlen, wie bei der paper-Zeitung völlig freihändig – die Schere des Herausgebers im Kopf – über die Leserbriefe/Kommentare einschließlich inhaltlicher Kürzungen etc zu verfügen.

Das verwundert um so mehr, als digitaler Platz praktisch unbegrenzt zu Verfügung steht und vor allem die netzwelt und ihre Nutzer über einen nahezu unbegrenzten Informationslevel verfügen – der den einzelnen Zeitungen via ihrer Journalisten schon per definitionem nicht zur Verfügung stehen kann. Und die e-paper und ihre Journalisten davon ja auch ohne jegliches Entgelt uneingeschränkt Gebrauch machen können und machen: eine e-Zeitung mit einer interessanten kommune&user ist nachfragerelevant – aber Hallo! Wie sonst!

Jedem halbwegs juristisch Gebildeten ist klar – daß solche derart konträren Welten nicht einseitig definiert werden können, sondern sich eine materiell interessenausgleichende Praxis – ja ein entsprechendes Regelwerk herausbildet und weiter herausbilden wird, ja muß.

Kurz – die e-Zeitungs-Verleger sind berechtigt – und tun als Domain-Inhaber auch gut daran, grob beleidigende ggfls strafbare Inhalte aus der kommune zu entfernen, braune Soßen und ähnliches dito – Was umgekehrt, den Zugang der User trotz copyright im Rahmen der Meinungsfreiheit begrenzt. Soweit – so klar. Grundsätzlich!

Wie kann´s im Einzelnen gehen?
Das angemessene rechtliche Instrumentarium zum Einhegen privater gesellschaftsrelevanter Macht, die sich im Öffentlichen Raum bewegt – hier Netz – einschl. Meinungsfreiheit – ist die sog. Drittwirkung; bekannt aus dem Arbeitsrecht. D.h. machtbegrenzende Regelungen des Grundgesetzes – der Verfassung dieser res publika – Republik werden zur Ermittlung des konkreten Interessenausgleichs herangezogen. Als da wären – Bestimmungsrecht des Verlegers qua Domain-Recht – die Meinungsfreiheit – der Gleichheitssatz – der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz – das Willkür- und das Übermaßverbot.

Heißt im Klartext – in die Kommentare der kommune darf nur aus sachlichen und egalitären Gründen steuernd eingegriffen werden. Und nur soweit dies sachlich geboten ist. Und nur situativ – auf den jeweiligen Fall/Kommentar bezogen, weil schon damit dem sachlichen Anlaß der Begrenzung Genüge getan ist! Für präventive polizeiähnliche Maßnahmen – „Vorbeugehaft“ etc ist kein Raum! D.h. der e-Zeitungs-Verleger ist in dem Ob – in der Entscheidung, eine kommune einzurichten oder nicht – frei, Nicht aber in dem Wie – d.h. wie mit den Kommentaren in der kommune sodann verfahren wird.

Anhand dieses rechtlichen Rahmens sei dem Umgang mit den Kommentaren/Usern in den kommune in e-paper aus gegebenen Anlässen nachgegangen – mittels einer

Synopse der e-paper    Der Freitag vs Die taz

Der Freitag

Anmelden als Nutzer mit Nickname und schon kann frauman Beiträge kommentieren, die wenig später mit nickname hinter den vorigen Kommentaren erscheinen. Hinzu aber erweist der Freitag als Referenz an die freifloatende Kompetenz von netzNutzern, dem quasi unbegrenzten Wissen im netz – uneingeschränkt Respekt! So ist es – ohne einen Blog zu erstellen/einzurichten – auch möglich, schlicht zu einem bestimmten selbstgewählten Thema einen Beitrag zu schreiben. Der dann seinerseits kommentiert werden kann. Gerade letzteres läuft ziemlich gut und interessant, weil der Beitragsschreiber – als solcher erkennbar – sich in die Debatte mit einschreiben kann – was regelmäßig auch erfolgt.

Kontrolle wegen bedenklichem Inhalt übt die Redaktion aus, indem sie solche Kommentare entfernt und das auch inhaltlich deutlich macht. That´s all.

Die taz

Wie anders im Ergebnis die taz in ihrer e-taz. Wie alle Hütchenspieler kommt sie zunächst dufte und seriös daher. Das Gegenteil ist im Ergebnis aber der Fall.

Unter ihrer kommune erweckt sie den Eindruck – es gebe lediglich den Filter der Netiquette – als es da lautet –
SO KÖNNEN SIE KOMMENTIEREN: Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette. Wenn Sie Ihren Kommentar nicht finden, klicken Sie bitte hier. – Sodann erscheint als button: Ihr Kommentar ist freigeschaltet und wird in wenigen Minuten zum Beitrag erscheinen. Netiquette ~> http://www.taz.de/LeserInnen-Kommentare/!118006/

Dieser Katalog allein geht – soweit hier von Interesse – in Ordnung.

Ja so weit so klar – Schön wär´s. Denn unter diesem Deckmantel – laßt alle Hoffnung fahren – verläßt die e-taz den Bereich der Freien Meinungsäußerung; Und bedient sich via ihrer wisch&weg-Truppe – feinsinnig Moderation genannt – der Zensur und darf sich als – Erfinderin des digitalen Knasts – feiern lassen – und das geht so:

Quarantaine du taz
Es werden nicht nur Kommentare nachträglich mit dem eingerückten Hinweis: Entfernt – Halten Sie sich an unsere Netiquette – entsorgt; Das geschieht durchaus auch ohne Hinweis. Bizarr und eindeutig den Boden der Zensur betritt die e-taz durch ihre wisch&wegtruppe aber durch die Quarantaine du taz – indem bei der Kommentierung aus heiterem Himmel bei Absendung eines Kommentars folgender button erscheint: Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. – ok

Damit ist nämlich das Rodeo für eine Behandlung der besonderen Art von Nutzern eröffnet, die sich aus nicht näher erkennbaren konkreten Umständen unbeliebt gemacht haben, den richtigen Ton vermissen lassen, nicht den nötigen Respekt vor den Damen und Herren Journalisten an den Tag legen usw usf. Hier spätestens wird die schleichende Diekmannisierung (Klaus Theweleit) manifest.
Denn einen bereits veröffentlichten – den kritischen usern bereits bekannten – Beitrag nachträglich zu löschen – ist etwas komplett anderes –
als tazlike „die Guten ins Töpfchen –  die Schlechten ins Kröfchen=Schredder“
zu verfahren. 

kurz – Die Blockwarte und Oberlehrer feiern in kommune e quarantaine du taz fröhliche Urständ.

Die meinethalben sachlich gebotene nachträgliche Streichung eines Kommentars weg Verstoß gegen die Netiquette, mutiert zum In-die Ecke-Stehen, zum Karzer, zu einer vorbeugender Überprüfung qua Moderation jeglicher der folgenden Kommentare. Ein klarer Verstoß, weil ohne sachlichen Grund jenseits der verbrauchten Streichung, via Verhältnismäßigkeitsgrundsatz/ Willkür- & Übermaßverbot gegen die Meinungsfreiheit;
ein vorbeugender digitaler Knast.
Denn wann und ob dann ein Kommentar freigeschaltet wird, wird freihändig gehandhabt, gern sofern überhaupt – Tage später; Der Nutzer ist jedenfalls hilflos von der Kommunikation mit den übrigen Nutzern – vor allem im Bereich – antworten=Dialog – weitgehend ausgeschlossen, weil der Zug dann schon weiter ist. „Was ist älter – als die Meldung von gestern“ – weiß jeder! Geschreddert wird nach Gutsherrwiefrauenenart – hat zudem erkennbar mit einer wie auch immer gearteten Netiquette nichts mehr zu tun; das geben die geschredderten Kommentare ersichtlich nämlich in keiner Weise her. Es herrscht die blanke Willkür. Das erhellt schon daraus – daß häufig – zunächst geschredderte Kommentare – erneut gepostet – mit einem ironischen Zusatz & 2.0 / 3.0 ff versehen – dann doch eingerückt werden; manchmal hilft auch die Sendung an die Redaktion. Und kackfrech wird dabei auch gern gefälscht, indem die Zusätze beim zweiten Kommentar geschreddert werden, um diesen zeitnah erscheinen zu lassen und nicht als zwei, drei Tage zuvor geschreddert; eine dreiste Verletzung des copyrights zusätzlich.  Dazu werden Sätze repliziert wie „Ich persönlich schalte Sie ja immer frei, sofern Ihr Kommentare irgendetwas mit dem Beitrag zu tun hat.“ = Gutsherrfrauenart vom Feinsten.

War es Harry Rowohlt – der die tazler mal als den Kindergarten des Spiegels und der Zeit bezeichnete – dann ist heute a Moderation da via wisch&weg-Truppe – die Kita&PampersGeneration am Werk. Denn eingestandenermaßen betreiben dieses Geschäft der Zensur, öh Moderation – PraktikantInnen und ehemalige Volontäre der taz – als Nebenerwerbsjob. Schlicht – Jugend forscht – ist da am Werkeln – Humor, Ironie, Umdie-Eckedenken, Belesenes abseits des mainstreams de youth – komplette Fehlanzeige; Es ist ein meinungsfreiheitliches Desaster.

Zudem: Wann und ob die Quarantaine du taz endet, steht in den Sternen und – diese läßt sich zudem auch mühelos wiederholen – freihändig – versteht sich.
Einsame Spitzenleistung: dreimal rein a Quarataine du taz plus  zweimal raus –
kürzeste Draußenverweildauer: – 3 – in Worten drei – ganze Tage;
kurz – reif für nen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde.
Schlicht der Wilde Westen der Zensur – Ja geht´s noch?

Conclusio – What makes them tick? – oder Wie kaamt Kooshitt op Dach?

An ihren Früchtchen sollt ihr sie erkennen. Da ist der – LÜGT-Buddy hin oder her – großbildungsbürgerliche, mit Bildungskapital ala Bourdieu satt ausgestattete Jakob Augstein. Betucht und mit gleich zwei nicht ganz blöden Vätern im Kreuz – ist naturellemente leicht selbstbewußt weit spucken; Aber eben auch Ausdruck einer freigeistigen – dem Ängstlich-Verkniffenen fremde – Geisteshaltung! Mit Respekt gegenüber dem anderen gepaart. Souverän – halt.

Wie anders mal um mal die ewig krepelnde taz-Truppe mit dicker Hose – Da wird schon mal im Wald gepfiffen – da nistet aber auch das Beschränkte – ewig zu kurz Gekommene – das Kleingeistige – das Hastig-Verkniffene – auf’s vermeintlich Korrekte Bedachte – schnell Beleidigte – Der illiberale kurze Prozess ist da nicht weit – Blockwartmentaltät nistet schnell – das Oberlehrerhafte der N&Z-Wort-Jäger läßt grüßen // Großzügigkeit – gar Respekt – gelassene Anerkennung anderer – Einsicht in die eigene Beschränkheit – Nachdenklichkeit geht anders. Auch hier ließe sich das a persona festmachen – egal.

Schleichende Diekmannisierung als Grundrauschen führt das selbsternannte Linke Portal ad absurdum.

ines_bild_diekmann

Kann manfrau sich stattdessen Jakob Augstein mit Tablett vorstellen?

Freedom for the prisenors of quarantaine du taz kurz – Geben Sie Gedankenfreiheit

Unterm Strich – Auch die taz braucht Gegenöffentlichkeit – und nicht zu knapp