Die Gebrüder Mann und der Krieg Mehr als Furor und Thrill – Markus Joch

Heinrich und Thomas MannWarum gab sich Thomas Mann so kriegsbegeistert? Vor 100 Jahren erschien Bruder Heinrich Manns Essay „Zola“, der ein Motiv nahelegt: Opportunismus.

Heinrich Mann liegt mit der Einschätzung –
genauer den differenzierten Einschätzungen seines Bruders –
nämlich, daß dieser –
ala Orpheus geht zum Machtpol eines Klaus Theweleit für Gottfried Benn –
durchweg seinen No 1. – Tick als Handlungsanleitung im Gepäck hatte –
sowas von immer richtig – wie selten bei einem Schriftsteller.
Der sich ebenfalls deftig zelebrierende Gerhart Hauptmann –
der Nachfolger Goethes? – Was?? –
Niemals – Er Thomas Mann allein!
Dazu war er sich ja bekanntlich nicht zu schade –
Kritiker per Brief mit Kritikvorgaben einzudecken und –
auch gern genommen, gegebenfalls etwelche Unbotmäßigkeiten abzustrafen.

Wie weit dieser karriere-wahn geleitete Opportunismus ging –
hat ihm Jorge Semprun unmißverständlich im Nachgang der
Goethepreis-Verleihung durch die DDR 1949 in Weimar – nunja reingerieben.
Daß er – in Ost&West – “ als bedeutendstem zeitgenössischen Dichter Deutschlands “ apostrophiert – nämlich feige-opportunistisch mit keiner Silbe die
Umfunktionalisierung des KZ Buchenwald thematisiert hat.
Was den Ex-Häftling dort und Resistance-Kämpfer
Semprun besonders hart angekommen ist.

(& ehrlich gesagt – wie ein Sympathieträger sah mir dieses kleine eher unscheinbare Männchen mit grauem Schnauz unterm Arbeitgeberhut neben der resoluten Bankierstochter auf dem Schulhof meiner Penne auch nicht aus;)

http://www.taz.de/Die-Gebrueder-Mann-und-der-Krieg/!5250714/
Soldatengra__berVerdunFotoImago_Raumfoto

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